Lily saß in der Küche. Sie machte sich Gedanken. Was sollte sie machen? Severus hatte sie so flehendlich angesehen. Seine Verzweiflung in den Augen machte sie wahnsinnig. Sie liebte ihn, doch konnte sie sich auch nicht vorstellen, jemals für Voldemort zu arbeiten. Sie war eine große Unterstützerin von Dumbledore. Sie musste an die vielen Morde denken. Sirius Black war zu Tode gefoltert worden. Lily hatte nie viel von ihm gehalten, aber sie war ja trotzdem mit ihm nach Gryffindor gegangen. Die Longbottoms, die Lily immer mochte hatten in einem Duell mit den Malfoys verloren. Kaum zwei Zauberer hätten sich jemals so sehr für die gute Seite engagiert. Und dann war da noch Lovegood. Auf seine eigene, schräge Art und Weise war er eine große Hilfe gewesen.
Wie gerne hätte sie ,,ja", geantwortet, als Severus sich vor ihr hingekniet hatte. Er hatte sich sehr gut darauf vorbereitet und sich sogar die Haare kurz rasiert. Er wirkte nervös, aber glücklich. Lily waren in diesem Moment tausende Gedanken in den Kopf geschossen. Und was hatte sie getan? Sie war weinend weggelaufen. In die regnerische Nacht und zu ihrer kleinen Wohnung. Sie wusste, mit Severus' Vermählung würde sie sich auch Voldemort unterwerfen. Und das wollte sie auf gar keinen Fall. Schon häufig hatten sie sich wegen seiner Anhängerschaft gestritten, doch sie liebte ihn trotzdem und Severus ließ sich nicht erweichen.
Es klopfte an Lilys Wohnungstür. Lily stand auf und ging wie in einer Trance zur Tür. Sie sah durch den goldenen Türspion. Dort stand Severus. Er war vom Regen ganz nass. Sollte sie ihm öffnen?
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