Es war später Nachmittag und Frederic ging mit Lena am See spazieren. Sie war ruhig. Seit die beiden hier am See waren,hatte sie noch kein einziges Wort gesagt. Frederic drückte Lenas Hand. ,,Sollen wir uns dort vorne hinsetzen"?,fragte Frederic und zeigte zu einem schattigen Platz,unter einem Baum,nah am See. Lena nickte. Vorsichtig stieg Frederic als erstes einen kleinen Abhang hinunter und reichte Lena dann seine Hand. Ein paar Minuten später hatten sie es sich unter dem Baum gemütlich gemacht und genossen die Aussicht auf den See. Frederic hatte einen Arm um Lena gelegt und sie hatte sich leicht an ihn gekuschelt. ,,Ich vermisse sie so sehr",sagte sie plötzlich,sah aber weiter auf den See hinaus. Frederic drückte ihre Schulter. ,,Ich doch auch". ,,Sie war eine sehr gute Freundin". ,,Ich hoffe sie lassen jeden dieser Todesser auf besonders grausame Art sterben",meinte Lena. Frederic nickte gedankenverloren.

Er wollte sich gerade vorbeugen und Lena einen Kuss auf die Wange geben,da ertönten laute Stimmen. Frederic sprang ruckartig auf. Was ist? Lena sah zu ihm auf. Er wollte gerade antworten,da ertönten die Stimmen nochmal. ,,Stimmt doch gar nicht"!,schrie irgendjemand. ,,Warum haben sie dich nicht auch erwischt"!? ,,Du bist so ein Idiot"!

,,Ich glaube ich sollte mal nachsehen was da los ist",meinte Frederic mit einem unguten Gefühl.,,Kommst du mit"?,er sah zu Lena.,,Ok",sie nickte. Schnellen Schrittes gingen sie den Abhang hinauf und schon kamen ein paar Schüler in Sicht. Zwei standen sich mit gezücktem Zauberstab gegenüber und sahen sich böse an. Frederic beschleunigte seinen Schritt. ,,Hey was ist denn hier los"?,er stellte sich zwischen die Schüler und sah sie an. Beide waren deutlich jünger als er. ,,Er macht sich über meinen Bruder lustig",schrie einer der beiden und zeigte auf den anderen. ,,Stimmt doch gar nicht".

,,Hey",Frederic versuchte sie beruhigen. ,,Ich verstehe nicht ganz",meinte er und sah zwischen den beiden hin und her. Plötzlich kam ein Mädchen mit tränenüberströmtem Gesicht angestolpert. ,,Es stimmt was er sagt",meinte sie und zeigte auf den blonden. ,,Er",sie zeigte auf den rothaarigen, ,,macht sich wirklich über Sam lustig. ,,Ok,ok",meinte Frederic. Langsam blickte er echt nicht mehr durch. ,,Wer ist jetzt dieser Sam"? Das Mädchen schluchzte.,,Er ist unser Bruder und kam bei dem Todesser Angriff ums Leben"...

"Nun ihr beiden", sagte Dumbledore mit dem Anflug eines Lächelns, "ich denke ihr habt aus dieser Sache gelernt und ich hoffe so etwas wird nicht wieder vorkommen!" Prüfend blickte er zuerst Lena an, Dann streifte Sein Blick Frederic und blieb schließlich an Snape hängen der unruhig im Raum hin und hergetiegert war. "Severus, ich bin mir sicher, dass sie acht geben können, dass ihren Schützlingen kein solcher nun ja... sagen wir mal Ausrutscher passiert nicht wahr?" Fragte er. "Natürlich!" Sagte Snape mit zusammengebissenen Zähnen und sah Lena und Frederic kalt an. "Mitkommen!" Sagte er forsch und ging aus dem Zimmer, die beiden hatten keine andere Wahl, als ihm zu folgen.

"Nun" sagte Snape kalt als sie aus dem Zimmer waren "ich denke, dass das Abziehen von Hauspunkten in diesem Fall eine sehr geringe Strafe ist", in Wirklichkeit wollte er einfach nicht, dass sein Haus Weniger Chancen auf den Hauspokal hatte, "also werdet ihr beide nun die nächsten zwei Wochen jedes Mal nach der Zaubertrank Stunde weitere 30 Minuten in den Kerkern bleiben!" Lena und Frederic sahen sich gequält an "Hättest du dich nicht ein bisschen zurückhalten können?" Raunte Frederic Lena zu.

Als sie gestern abend die beiden Kämpfenden Auf Dem Hügel gesehen hatten und der eine von den beiden über den ermordeten Bruder des anderen gespottet hatte, War all die Trauer und Wut der letzten Tagen aus Lena herausgebrochen und sie hatte den Jungen, der schlecht über den anderen geredet hatte ziemlich schlimm zugerichtet... Und nun zwei Wochen Nachsitzen bei Snape? Das konnte ja heiter werden...

"Tut mir wirklich leid, dass alles", flüsterte Lena. Sie hatte kleine Tränen in den Augen. Frederic drückte ihre Hand und sah sie an, als sie gerade gemeinsam durchs schloss, raus auf die Wiesen liefen.

"Du musst dich für gar nichts entschuldigen. Das warst nicht du auf diesem Hügel und bald bist du schon wieder die gute, alte Lena, die mich in der vierten Klasse mit einem Klebefluch an meinen Stuhl geklebt hat, woraufhin ich eine Stunde mit Snape in seinem Klassenzimmer verbringen musste", sagte er beruhigend.

Lena lächelte und lachte sogar ein bisschen.

Sie nahm auch seine andere Hand und umarmte ihn innig. Frederic drückte sie eng an sich.

"Du bist mein einziger Lichtstrahl im Moment", sagte Lena leise und strich Frederic über seinen Rücken.

Sie blieben noch ein paar Minuten so stehen, gaben sich einen Kuss, doch dann schaute Frederic auf seine Uhr und sagte: "Jetzt sollten wir dann mal zu Snape gehen, ich bin mal gespannt, was der für uns zu tun hat."

Händchenhaltend gingen sie los.

Nach einer endlos scheinenden halben Stunde konnten Lena und Frederic endlich den Kerker verlassen. Leider hatten sie die Zaubertränke ein wenig vermasselt so dass Lena sich aus versehen grün und lila gefärbt hatte und Frederic fast gestorben wäre. Dadurch hatte Lena so einen Schock bekommen, dass sie 10 Minuten nicht mehr ansprechbar war. Als sie im Schlafsaal angekommen waren, sahen sie als erstes ungefähr ein dutzend Schüler, die sich um etwas scharrten, dass sich schließlich als anderer Schüler entpuppte. Er hatte sich anscheinend durch irgendeinen geheimen Ausgang aus dem Schloss geschlichen um irgendeine Mutprobe zu bestehen und hatte nun ziemlich großen Ärger bekommen. Aber Lena und Frederic hatten jetzt keine Lust sich das Gejammer dieses Schülers anzuhören. "Sollen wir nochmal nach draußen gehen?" Flüsterte Frederic und Lena nickte.

Die beiden nahmen wieder den Ausgang zum See hinab. Frederic ging gerne dort hin, dort am Wasser spürte er oft eine innere Ruhe, die ihm wohltat. Und auch Lena schien dieser Ort zu gefallen, vielleicht auch, weil sie spürte, wie Frederic sich dort entspannte. Ja, das war jetzt genau das richtige, was sie nach dieser quälenden halben Stunde in den Kerkern gebrauchen konnten.

Doch irgendetwas war anders an diesem grauen Nachmittag. Sie unterhielten sich zunächst ausgelassen über dies und das, lachten und scherzten wie schon lange nicht mehr. Sie waren allein unterwegs, gingen ganz mit sich allein am Wasser entlang. Und dennoch warf Frederic zunehmend nervöse Blicke über die Schulter, verkrampfte regelrecht und wurde immer schweigsamer. Auch Lena warf einige Blicke zurück, doch außer dem See, den Wiesen, dem Schloss und dem verbotenen Wald konnte sie nichts entdecken.

"Ich finde, wir sollten umkehren", meinte Frederic plötzlich und blieb stehen. "Wir haben schließlich noch eine Menge Hausaufgaben zu erledigen, nicht wahr?"

Lena sah ihn verwirrt an. "Was meinst du? Den Aufsatz für Flitwick müssen wir doch erst nächsten Montag abgeben, oder nicht?"

"Ja schon, aber vergiss nicht die Berechnungen für Professor Vektor!"

Lena wollte gerade etwas erwidern, als sich Frederic zu ihr hinab beugte und ihr ins Ohr flüsterte. "Mir gefällt es hier nicht. Ich glaube, jemand beobachtet uns."

"Was? Wer?", flüsterte Lena zurück.

"Das weiß ich nicht. Ich habe nur so ein Gefühl. Lass uns einfach gehen." Und dann sprach er wieder lauter. "Du weißt schon, die japanischen Rechenquadrate, die wir bis morgen machen müssen. Ich glaube, die haben es noch ganz schön in sich."

"Oh ja stimmt!", sagte nun auch Lena laut und schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn. "Du hast Recht. Also, lass uns gehen."

So unaufgeregt wie möglich gingen sie zurück zum Schloss, wobei es Lena nicht verhindern konnte, gelegentlich nervöse Blicke zur Seite zu werfen. Ab und zu schien sie etwas wahrzunehmen. War da ein Flimmern in der Luft? Sie konnte es nicht genau sagen, es konnte auch ein Streich ihrer Augen sein. So gingen sie weiter, ohne einer Menschenseele zu begegnen.

Erst, als sie das Schloss erreichten, atmeten sie wieder auf.

"Guten Abend", hörten sie Dumbledores Stimme sagen. Wie immer lag ein leises Summen in ihr. "So spät noch hier draußen? Und das in diesen Zeiten?". Er lächelte und schüttelte den Kopf.

"Was man für die Liebe nicht alles für Risiken eingeht, nicht wahr? Das kann ich gut verstehen, sehr sogar."

Frederic nahm Lenas Hand.

"Es tut uns wirklich leid, Sir. Wir haben auch gemerkt, dass es nicht sicher ist so spät noch außerhalb des Schlosses zu sein und sind deshalb zurückgegangen", sagte er ehrlich. Lena nickte und war bereits rot geworden. Sie dachte an Dumbledores Worte. 'Was man für die Liebe nicht alles für Risiken eingeht, nicht war?' Für die Liebe, klang es in ihrem Kopf immer wieder.

Dumbledore nickte ebenfalls.

"Ich bin mir sicher, ihr wisst was ihr tut. Und selbst wenn nicht, dann habt ihr zurzeit auch alles recht dazu", erklärte er den beiden.

Doch plötzlich verfinsterte sich sein Gesicht.

"Ich bin nicht zufällig hier vorbeikommen, zu dieser späten Stunde. Hagrid ist verschwunden", sagte er ernst.

Lena und Frederic mochten Hagrid immer sehr und waren deshalb zu tiefst geschockt.

"Wir haben keine Ahnung, was mit ihm passiert sein könnte. Die wahrscheinlichste Theorie ist, dass er bei einer seiner Touren durch den Verbotenen Wald den Radius des Schutzzaubers verlassen hat", fügte Dumbledore hinzu.

"Wir vermuten, dass Todesser ihn gefangen halten, damit ich mit einigen Lehrern das Schloss verlasse und der Schutzzauber schwach genug wird, damit sie ihn brechen können. Solange ich hier bin und die Hauslehrer mir zur Seite stehen, wird niemand unerlaubt die Länderein von Hogwarts betreten".

Lena und Frederic sahen sich verwundert an. Das ganze war gar nicht gut und es würde auch zu nichts guten führen, das spürten sie.

"Ihr beide habt in der Schlacht vor ein paar Tagen sehr tapfer gekämpft." Er zwinkerte Frederic zu.

"Ich bitte euch ein Team zusammen zu stellen. Fragt die besten der besten, nehmt Experten aus den verschiedensten Bereichen und startet eine Expedition in den verbotenen Wald. Ich weiß, ich kann soetwas eigentlich nicht von euch verlangen...", sagte Dumbledore, doch Lena unterbrach ihn.

"Wir machen es."

Es war dunkel und kalt im verbotenen Wald als Frederic und Lena zusammen mit drei weiteren Slytherin Schülern schlichen um Hagrid zu suchen. Frederic war eigentlich dafür gewesen, bei so einer wichtigen Mission die Rivalität zwischen den Häusern links liegen zu lassen un auch ein paar Hufflepuffs, Ravenclaws und Griffindors mit zunehmen aber Lena war komplett dagegen gewesen. Nur hatte Frederic leider das Gefühl, dass sich die Schüler der Wichtigkeit ihres Auftrags nicht bewusst waren. Außerdem konnten die meisten Dumbledore und vor allem Hagrid nicht so sehr leiden und waren eigentlich nur mir dabei, weil Lena sie darum gebeten hatte. Sie Hatte im Gegensatz zu Frederic sehr viele Freunde und es war ihr ein leichtes gewesen, Sie Davon zu überzeugen. Plötzlich schrie Lena auf und riss Frederic damit aus seinen Gedanken. "Was Ist los?" Rief er und stellte sich schützend neben seine Freundin. "Ich..." sagte Lena verlegen "ich glaube ich hab... äh... mich verguckt... Ich dachte da war was..." Frederic zuckte mit den Schultern. "Kann Ja Mal passieren" Sagte er so lässig wie er konnte aber in Wirklichkeit hatte auch er große Angst. Wieviele Gruselgeschichten hatte er schon über den Wald gehört, wieviel über die entsetzlichen Kreaturen, die hier lebten, wieviele unheimliche Geräusche waren schon von hier erklungen...

Da, ein Rascheln im Gebüsch, dort zitterten die Blätter eines Baumes, ein Zweig knackte und Frederic fuhr herum. Niko, ein anderer Slytherin Junge sah ihn peinlich berührt an und zeigte auf den zerbrochenen Ast unter seinem Fuß. Gerne hätte Frederic im eine Standpauke gehalten aber irgendetwas hielt ihn davon ab, die Totenstille zu brechen also warf er Niko nur einen bösen Blick zu und drehte sich um.

Sie gingen noch ein Stückchen weiter als es begann. Das Geräusch ging ihnen durch Mark und Bein, Frederic bekam augenblicklich stechende Kopfschmerzen und schloss die Augen. Es War wie ein Schrei, Ein Quietschen wie wenn man mit kreide über eine Tafel fährt. Es war nicht auszuhalten! Frederic kniff die Augen zusammen und wünschte sich nichts sehnlicher als dass es aufhören.... Und plötzlich ebbte das Geräusch ab... Frederic hob den Kopf öffnete die Augen.... und starrte direkt im die verzerrte Fratze einer riesigen Acromantula...

"Arania Exumai!", rief einer der Slytherins aus dem Team. Er traf die Spinne seitlich und sie quiekte einmal laut und rannte davon. "Es sind noch mehr von den Viechern hier, soviel ist sicher", sagte ein anderer Slytherin.

"Lumos Maxima", rief Lena und beschwor eine riesige schwebende Lichtkugel, die die Umgebung erleuchtete und ihnen zeigte, dass sie sich auf einer vermoosten Lichtung befanden. Unter ihnen war harter Boden.

Auf einmal hörten sie noch ein Qieken und eine Acromantula sprang herab, direkt vor Jake, den Slytherin, der die erste Spinne vertrieben hatte.

"Auf in den Kampf!!!", schrie er und mit zornverzerrtem Gesicht schwang er seinen Zauberstab und traf mit einem Fluch die Spinne.

"Jemand hat sie verzaubert, normalerweise greifen sie einen nicht an, solange man von ihrem Nest fernbleibt", sagte Frederic verwundert. Doch noch mehr Acromantulas tauchten auf.

Es eröffnete sich eine heftige Schlacht. Mittendrin hörten sie Arthus, der wohl gebissen wurde und fluchte.

Es kamen immer mehr Spinnen und sie wahren umzingelt. "Verdammt, was sollen wir jetzt machen?", rief einer von ihnen.

Aber Lena hatte eine Idee: Sie richtete ihren Zauberstab auf den Boden und sprach: "Bombada." Eine kleine Explosion erhellte die Lichtung und ein gullideckelgroßes Loch war im Stein zu sehen.

"Los! Rein da mit euch, schnell!", rief Lena laut und alle kletterten in das Loch.

Als alle drin waren sprach Lena "Reparo" und schloss damit das Loch. Sie waren gerettet.

"Sagt mal, wo sind wir hier eigentlich?", fragte jetzt Frederic.

Die Wände waren aus altem Pflasterstein und der Boden aus rustikalen Holzdielen.

"Lumos", sagte er und sie gingen weiter und erkundeten das neu entdeckte Bauwerk unter der Erde. "Ist das ein Teil des Schlosses?", fragte Lena interessiert.

Vorsichtig schlichen die Schüler durch den unterirdischen Gang. Etwas unheimlich war es ihnen schon, auch wenn sie dass nie zugeben würden! Vor ihnen krabbelte eine kleine Spinne und Frederic musste ungewollt grinsen, bei dem Gedanken, dass sich manchen Menschen vor so etwas winzigen fürchteten. Vor Allem nach ihrem Kampf mit der Acromantula kam ihm dieses Geschöpf noch viel winziger und unbedeutender vor. Er schauderte bei dem Gedanken, dass auch er im Gegensatz zu der Welt so winzig klein war, wie die Spinne vor seinen Füßen... Wenn er sterben würde, würde das abgesehen von den Hogwarts Bewohnern und seinen Verwandten keiner mitbekommen... Er würde vergesse werden... Doch das wollte er nicht... und er konnte es verhindern! Er musste nur berühmt werden etwas unglaublich tolles tun! "Oder etwas unglaublich böses" flüsterte die Stimme im seinem Kopf, aber er schüttelte sie weg. Wenn er etwas tolles tat, konnte er berühmt werden, so wie Merlin! Er war immernoch berühmt, schon lange nach seinem Tod und Dumbledore würde auch nicht vergessen werden! "Und Lord Voldemort wird auch nicht vergessen werden, nicht Gellert Grindelwald, nicht Fenrir Greyback der Werwolf..." zählte die Stimme in seinem Kopf Auf. Aber Frederic schüttelte sie erneut weg. Er wollte nicht böse werden! Er wollte für seine guten Taten ins Erinnerung behalten werden!

"Sieh mal..." sagte Lena leise und riss ihn damit aus seinen Gedanken...

Vor ihnen tat sich der Gang weit auf zu einer Höhle. Diese war gefüllt mit sehr viel Wasser; sie hatten einen unterirdischen See erreicht, von dem ein rötlicher Schimmer auszugehen schien. Gegenüber, etwa 50 Meter entfernt, sahen sie, dass der Gang weiter ins Gestein verlief.

"Oh verdammt!", murmelte Frederic und sah sich vergeblich nach einem Boot um. "Wie sollen wir da hinüber kommen? Apparieren können wir hier bestimmt noch nicht."

Die Gruppe sah sich unsicher an und nachdenkliches Schweigen breitete sich aus. Bis Niko leise etwas von "Schwimmen" murmelte.

"Niemals, ich erfriere noch in diesem verfluchten Wasser.", erwiderte Sophia sofort.

Sie war nicht besonders versessen gewesen mitzukommen, als Frederic und Lena ihren Trupp zusammen gestellt hatten. Nur die Bereitschaft ihres Freundes Mike hatte sie umstimmen können, das Quintett komplett zu machen. Nun versuchte er sie zu besänftigen.

"Ist schon gut Sophia, drüben können wir deine Kleider ja trocknen, mittlerweile hab ich das mit den Tragbaren Flammen ganz gut drauf. Und das Wasser wird schon nicht allzu kalt sein."

"Ach ja? Also nicht kalt? Das werden wir ja sehen."

Sie trat an das Wasser heran und hielt ihre Hand hinein. Überraschenderweise war sie begeistert davon und schwang sie im Wasser hin und her.

"Stimmt Mike, es ist wunderbar warm. Kommt, es lässt sich bestimmt gut darin schwimmen!"

Sie zog ihre Hand heraus und wollte gerade komplett ins Wasser steigen, als Niko plötzlich aufschrie.

"Was, was ist los?", fragte Frederic.

Niko zeigte nur auf das Wasser. An der Stelle, wo Sophia ihre Hand hinein gehalten hatte, war das Wasser nun tiefrot verfärbt.

Geistesgegenwärtig zog Mike Sophia zurück, bevor ihre Füße das Wasser berührten. "Zeig mir deine Hand, schnell!"

Mit verwirrtem Blick hob sie ihre Hand und starrte sie, wie alle anderen auch, gebannt an. Sie war kreidebleich geworden. Als Frederic sie vorsichtig berührte, war sie eiskalt.

"Oh nein, sie hat eine Menge Blut verloren", rief er und besah sich die Wasserstelle noch einmal. "Sie hat es verloren, sobald ihre Hand im Wasser war."

"Aber - aber - ich habe doch gar nichts bemerkt." Sophia und Mike sahen die Hand genau an, die langsam wieder Farbe bekam und wärmer wurde. Stattdessen wich nun jede Farbe aus ihrem Gesicht. "Es sind - zumindest keine Wunden - sichtbar." Erschöpft ließ sie sich auf den Boden sinken.

"Genau, leg dich hin", sagte Mike zu ihr, kniete sich daneben und hielt ihre Hand. "Ich glaub, dass ist das beste, was du jetzt machen kannst."

"Stimmt", pflichtete Lena ihm bei. "Das ist wirklich das beste. Und wir überlegen uns, wie wir über diesen See kommen."