Ich muss sagen ich hatte auch meine Momente in denen ich mit Harry nicht klar gekommen bin. Insbesondere OoP hat meine Sympathie für ihn echt sinken lassen. Sich von seinen Freunden abschotten war nicht mein Fall... (kann aber auch an meiner Persönlichkeit liegen *lacht*) ich komme da aber weiter unten nochmal drauf zu sprechen.
Bei Harry ist es so:
Sein Charakter ist am Anfang der eines, sagen wir, Waisen der von Onkel und Tante einfach nur tyrannisiert wird und sein Glück finden will. Hogwarts ist nun mal sein Zuhause und sein Befreiungsschlag gewesen. Er entwickelt sich weiter, ist pubertär und durchlebt nun mal typischen Schul-/Teenageralltag und den eines Helden.
Muss ein Held immer alles selber lösen? NEIN.
Darf ein Held Glück haben? JA
Ein guter Held ist nicht perfekt geschrieben. Ein guter Protagonist schafft nicht alles weil ER der Protagonist ist. Wäre es so, dann würden einige Charaktere vollkommen außen vor bleiben. Harry hat Höhen und Tiefen, Pech und Glück, aber nur weil wir das im echten Leben auch haben.
Auch die Sache mit dem "ohne Hermine und Ron wäre er schon lange tot" kann ich nicht nachvollziehen. Die ganze Sache hat doch den Sinn zu zeigen, dass man nicht ohne Freunde durchs Leben kommt.
Harrys Verhalten finde ich eigentlich nachvollziehbar. Willst du eine Belastung für deine Freunde sein? Er merkt das es zwischen ihm und Voldemort eine Verbindung gibt, eine die irgendwie gefährlich ist. Allein als in OoP Harry über den Unfall von Arthur Weasley nachdenkt zeigt doch, dass er niemanden verletzen will.
Der Ruhm steigt ihm zu Kopf. Ja. Ja klar wem denn nicht. Er war von Anfang an für diese Rolle bestimmt, nach dem Lesen von OoP sollte das allen klar sein. Wer würde nicht genießen einmal der Tolle zu sein? Harry ist sein Leben lang niedergemacht worden. Von seinen Verwandten, von seinen Lehrern, von seinen Mitschülern und vom Ministerium und dann weiß auf einmal alle Welt, dass er RECHT hatte. Jeder würde da den Boden unter den Füßen verlieren.
@EasyJoeG kannst du deinen "HASS" auf Dumbledore bitte weiter ausführen? Ich mag Dumbledore. Er ist nicht schwarz und auch nicht weiß. Seine Fehler zeigen, dass auch der Größte noch fallen kann und das Scheitern etwas ganz normales ist.
War er immer fair zu Harry und seinen Mitmenschen? NEIN.
Hat er sie einfach nur geliebt? JA.
Dumbledore ist ein so vielschichtiger Charakter einfach zu sagen ihn zu hassen ist mir nicht genug. Dumbledore hat stets nach seinem Motto: "Für das Größere Wohl." gehandelt und das merkt man wenn man sich seine Taten und sein Handeln bewusst macht. Er hat so gehandelt weil er liebt, womöglich weil er Ariana wegen zu wenig Liebe verloren hat.
Und da schließt sich der Kreis. Lily Potter rettet ihren Sohn aus Liebe. Harry ist so wie er ist, weil er lieben lernt und aus Liebe handelt. Dumbledore handelt ebenfalls aus Liebe.
Ich hoffe euch war das nicht zu lang und auch nicht zu analytisch.