Wie ihr vielleicht schon mitbekommen hat gibt es grad Rechtlichen ärgen genaueres kommt unten. Ich bitte dir Admins diesen beitrag nicht zu sperren da er für alle FF-Autor/innen wichtig ist.
Wir sind Teil der globalen Community von Fanfiction-Autor*innen und -Leser*innen. Durch unser ehrenamtliches Engagement tragen wir zur kulturellen Vielfalt, künstlerischen Bildung und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei. Wir wenden uns an die Mitglieder des deutschen Bundestags mit der Bitte, unsere Belange in der Urheberrechtsreform nicht unter den Tisch fallen zu lassen.
Die Urheberrechtsreform hat das Potential, Rechtssicherheit für Fanfiction und andere Fanwerke im deutschen Urheberrecht zu schaffen. Durch die EU-Urheberrechtsrichtlinie wird die Ausnahme für Karikatur, Parodie und Pastiche erstmals verpflichtend für alle Mitgliedstaaten. Sie ersetzt in Deutschland die freie Benutzung, auf die sich Kunstformen wie Fanfiction von jeher stützen konnten.
Wir begrüßen, dass die Begründung des Gesetzesentwurfs zur Anpassung des Urheberrechts an die Erfordernisse des digitalen Binnenmarkts klarstellt, dass Fanfiction und Fanwerke unter der neuen Ausnahme für Pastiche auch in Zukunft erlaubt sein sollen. Allerdings sind wir bestürzt, dass der Gesetzesentwurf eine Einschränkung der Urheberrechtsausnahme vorsieht, die mit dem EU-Recht unvereinbar ist und große Rechtsunsicherheit für die Urheber*innen und Fans von Fanfiction und Fanwerken schafft. Demnach sollen Karikatur, Parodie und Pastiche nur dann erlaubt sein, "sofern die Nutzung in ihrem Umfang durch den besonderen Zweck gerechtfertigt ist". Für die Fanfiction-Community ist diese Bedingung gänzlich unverständlich. Sie sorgt für große Rechtsunsicherheit, denn wie alle Kunstformen ist Fanfiction nicht utilitaristisch - sie verfolgt keinen anderen Zweck als den Ausdruck unserer Persönlichkeit und den Wunsch, unsere Kunst mit der Welt zu teilen. Die Voraussetzung, dass urheberrechtlich erlaubte Nutzungen an einen Zweck gebunden sein müssen, entstammt dem wissenschaftlichen Zitatrecht und ist für künstlerische Ausdrucksformen völlig fehl am Platz. Die meisten Autor*innen von Fanfiction sind außerdem keine Jurist*innen und wir können nicht einschätzen, was der Gesetzesentwurf von uns verlangt, um unsere Kunst wie bisher ohne Angst vor juristischen Konsequenzen im Internet veröffentlichen zu dürfen.
Außerdem beobachten wir Forderungen von einigen Verwertungsgesellschaften und Verbänden mit Sorge, die eine allgemeine Vergütungspflicht für Pastiche fordern. Der Gesetzesentwurf sieht bereits vor, dass kommerzielle Plattformen, die unter Artikel 17 der Richtlinie fallen, eine Vergütung für diese und andere Urheberrechtsausnahmen zahlen sollen. Auf keinen Fall darf es eine Vergütungspflicht für diese Urheberrechtsausnahme außerhalb des Urheberrechts-Diensteanbieter-Gesetzes geben! Die freie Benutzung, auf die sich Fanfiction in der Vergangenheit stützen konnte, war nie vergütungspflichtig. Wenn Fanfiction künftig vergütungspflichtig würde, wäre das ein Geschenk an die großen, kommerziellen Plattformen. Urheber*innen von Fanfiction müssten plötzlich für Uploads auf beliebte nichtkommerziellen Fanfiction-Portale wie Archive of our Own bezahlen, während der Upload derselben Werke in Facebookgruppen oder auf anderen kommerziellen Plattformen für sie kostenfrei wäre, weil in diesen Fällen die Plattformen die Vergütung zahlen. Die Fanfiction-Szene würde also gegen ihren Willen in die Hände der großen Technologiekonzerne getrieben, unabhängige Communityportale wären in ihrer Existenz bedroht.
Wir fordern:
Streichung der Bedingung für die Legalisierung von Karikatur, Parodie und Pastiche, "sofern die Nutzung in ihrem Umfang durch den besonderen Zweck gerechtfertigt ist"!
Keine Vergütungspflicht für Karikatur, Parodie und Pastiche außerhalb des Geltungsbereichs des Urheberrechts-Diensteanbieter-Gesetzes!
Bitte hören Sie auf dieses wichtige Anliegen Ihrer Wähler*innen! Wir sind Urheber*innen und leisten einen wichtigen kulturellen Beitrag. Lassen Sie uns nicht im Stich!
http://chng.it/2X9xtM6MtG