DUMBLEDORES ARMEE BEI DER QUIDDITCH-WELTMEISTERSCHAFT WIEDERVEREINT war ein Artikel, der am 8. Juli 2014 im Tagespropheten veröffentlicht wurde.
Transkript[]
Es gibt Prominente - und dann gibt es Prominente. Wir haben viele bekannte Gesichter aus der Zaubererwelt gesehen, die die Stände hier in der patagonischen Wüste zieren - Minister und Präsidenten, Celestina Warbeck, die kontroverse amerikanische Zauberer-Band Die Schnatzer mit den gebogenen Flügeln - alle haben hektische Aufregung verursacht, Mitglieder in der Menschenmenge kämpfen um Autogramme und erzeugen sogar Brückenzauber, um die VIP-Logen über die Köpfe der Zuschauer zu erreichen.
Aber als die Mitteilung die Runde machte über den Campingplatz und das Stadion, dass eine bestimmte Gruppe von berüchtigten Zauberern (nicht mehr die Jugendlichen mit den frischen Gesichtern, die sie in ihrer Blütezeit waren, aber dennoch erkennbar) zum Finale kam, war die Aufregung größer als alles, was man bisher erlebt hat. Als die Menge in Panik geriet, wurden Zelte umgerissen und kleine Kinder umgeschmissen. Fans aus allen Ecken der Welt stürmten auf den Bereich zu, von dem gemunkelt wurde, dass dort die Mitglieder von Dumbledores Armee gesichtet wurden, verzweifelt bemüht, vor allem einen Blick auf den Mann zu werfen, den sie immer noch den Auserwählten nennen.
Die Familie Potter und der Rest von Dumbledores Armee haben im VIP-Bereich des Campingplatzes, der durch schwere Zauber geschützt ist und von Sicherheitszauberern patrouilliert wird, Plätze erhalten. Ihre Anwesenheit hat große Menschenmengen entlang des abgesperrten Bereichs gewährleistet, alle in der Hoffnung auf einen Blick auf ihre Helden. Heute um 15.00 Uhr wurde ihr Wunsch erfüllt, als, begleitet von lauten Ausrufen, Potter seine jungen Söhne James und Albus nahm, um den Spieler-Bereich aufzusuchen, wo er sie Bulgariens Sucher Viktor Krum vorstellte. [2]
Sein vierunddreißigster Geburtstag steht kurz bevor und durch das schwarze Haar des berühmten Auroren zieht sich bereits die eine oder andere silberne Strähne. Treu geblieben ist er aber seinen unverwechselbaren runden Brillengläsern, von denen mancher meint, sie würden besser zu einem geschmacksverirrten Zwölfjährigen passen. Die berühmte leuchtende Narbe hat Gesellschaft bekommen: Potter trägt nun auch noch einen hässlichen Schnitt über dem rechten Wangenknochen zur Schau. Nachfragen zur Ursache dieses neuen Mals beantwortete das Zaubereiministerium in gewohnt zugeknöpfter Weise: 'Über die streng geheime Arbeit der Aurorenabteilung geben wir keinerlei Auskünfte. Daran ändert auch ihre mittlerweile fünfhundertundvierzehnte Anfrage nichts, Miss Kimmkorn.' Was haben sie wohl zu verbergen? Ist der Auserwählte in neue dunkle Geheimnisse verstrickt, die uns demnächst allen um die Ohren fliegen und in neues Zeitalter aus Chaos und Angst stürzen?
Oder rührt seine Verletzung von sehr viel banaleren Vorgängen her, die er verzweifelt versucht, vor uns zu verbergen? Hat seine Frau ihn vielleicht verflucht? Beginnen sich in der Heile-Welt-Fassade der Potters erste Risse zu zeigen? Was sagt es uns, dass Ginevra Potter, ohne zu zögern, Mann und Kinder in London zurückgelassen hat, um hier über dieses Turnier zu berichten? Das letzte Wort darüber, ob sie wirklich über das nötige Talent oder die Qualifikationen verfügt, um eine solch verantwortungsvolle Aufgabe auszufüllen, ist noch nicht gesprochen (nein, hat sie nicht!!!), aber finden wir uns damit ab: Der Name Potter öffnet Türen, internationale Sportfunktionäre kriechen vor einem im Staub und die Redaktionen des Tagespropheten bieten einem Traumjobs an.
Wie die begeisterten Fans und Anhänger von Potter und Krum sicher wissen, sind die beiden einst im Trimagischen Turnier gegeneinander angetreten. Dies scheint jedoch keine bitteren Gefühle hinterlassen zu haben, jedenfalls umarmte man sich beim Wiedersehen. (Was ist eigentlich wirklich in diesem Irrgarten passiert? Die Spekulationen werden sich auch von dieser demonstrativ warmherzigen Begrüßung nicht ersticken lassen.) Nach einer halben Stunde Geplauder kehrten Potter und seine Söhne in das Zeltlager zurück, wo sie sich bis in die frühen Morgenstunden unter den Rest von Dumbledores Armee mischten.
Im Zelt neben Potters Unterkunft sind seine beiden engsten Vertrauten untergebracht, die Menschen, die absolut alles über ihn wissen, sich aber bisher hartnäckig geweigert haben, dieses Wissen mit der Presse zu teilen. Haben sie Angst vor ihm oder fürchten sie, ihre eigenen Geheimnisse könnten ans Tageslicht kommen und so einen Schatten auf die glorreiche Legende des Sieges über Den-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf werfen? Ronald Weasley und Hermine Granger, inzwischen verheiratet, haben Potter beinahe auf seinem gesamten Weg begleitet. Wie der Rest von Dumbledores Armee haben auch sie in der Schlacht von Hogwarts gekämpft und verdienen zweifellos all die Anerkennung, die ihnen die dankbare magische Gemeinschaft für ihren Mut entgegenbringt.
Nach der großen Entscheidungsschlacht trat Weasley, dessen leuchtend rotes Haar bereits ein wenig dünner zu werden scheint, an der Seite Potters einen Posten im Zaubereiministerium an. Er quittierte jedoch zwei Jahre später den Dienst, um mit in die Geschäftsführung des äußerst erfolgreichen Scherzartikel-Imperiums seines Bruders einzusteigen. Damals gab er zu Protokoll, 'er sei sehr glücklich, seinen Bruder in einem Bereich unterstützen zu können, den er schon immer geliebt habe'. Ist das wirklich die Wahrheit? Oder hatte er einfach die Nase voll davon, immer in Potters Schatten zu stehen? War die Arbeit in der Aurorenabteilung vielleicht einfach zu strapaziös für einen Mann, der zugab, dass die Zerstörung der Horkruxe von Du-weißt-schon-wem 'durchaus ihren Tribut' gefordert hatte? Auf den ersten Blick wirkt er geistig völlig gesund, aber sein von der Öffentlichkeit abgeschirmtes Leben lässt kein sachgemäßes Urteil zu. Ist das verdächtig?
Hermine Granger hingegen war von Anfang an die Femme Fatale der Gruppe. Aus Presseberichten der damaligen Zeit geht hervor, dass sie erst mit den Gefühlen des jungen Potters spielte, bevor sie es sich anders überlegte und sich in die muskulösen Arme von Viktor Krum warf. Letzten Endes gab sie sich mit Potters treuem Gefährten zufrieden. Ihr Aufstieg im Ministerium war kometenhaft, sie wurde zur stellvertretenden Chefin der Abteilung für magische Strafverfolgung gemacht und damit ist das Ende der Karriereleiter für sie wohl noch lange nicht erreicht. Sie ist mittlerweile Mutter zweier Kinder, eines Sohns namens Hugo und einer Tochter mit Namen Rose. Ist Hermine Granger der lebende Beweis dafür, dass eine Hexe wirklich alles bekommen kann, was sie will? (Ein Blick auf ihre Haare genügt: nein.)
Dann sind da noch die Mitglieder von Dumbledores Armee, die weit weniger im Licht der Öffentlichkeit stehen als Potter, Weasley und Granger. (Ob sie ihnen das übel nehmen? Davon muss man wohl ausgehen.) Neville Longbottom lehrt jetzt an der Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei Kräuterkunde und ist sowohl bei seinen Kollegen als auch bei seinen Schülern sehr beliebt. Er ist mit seiner Frau Hannah nach Patagonien gekommen. Bis vor Kurzem wohnte das Paar über dem Tropfenden Kessel in London. Glaubt man den Gerüchten, hat Hannah nicht nur eine Umschulung zur Heilerin gemacht, sondern sich auch um den Posten der Schulheilerin von Hogwarts beworben. Lose Zungen behaupten, die beiden würden Ogdens Altem Feuerwhisky ein wenig beherzter zusprechen, als man es von Menschen, denen man seine Kinder anvertrauen soll, erwarten kann. Sicher alles nur dummes Zeug. Wir wünschen Hannah natürlich viel Erfolg mit ihrer Bewerbung.
Zu den ehemaligen Rädelsführern von Dumbledores Armee zählt auch Luna Lovegood (jetzt verheiratet mit Rolf Scamander, dem dunkelhäutigen Enkel des gefeierten Magizoologen Newt). Luna hat sich ihr herrlich exzentrisches Wesen bewahrt, in der Ehrenloge wurde sie in einer rauschenden Umhangkomposition aus den Flaggen aller sechzehn qualifizierten Nationen gesichtet. Ihre Zwillinge sind in der Zwischenzeit 'zu Hause bei Großvater'. Ein Euphemismus für 'zu gestört, um sie in der Öffentlichkeit zu präsentieren'? Das sind bestimmt nur üble Gerüchte.
Zwar sind auch zahlreiche andere Mitglieder der Armee vor Ort, das allgemeine Interesse konzentriert sich jedoch vor allem auf diese sechs. Wann immer ein roter Haarschopf auftaucht, kann man davon ausgehen, dass es sich um einen Weasley handelt; allerdings ist nicht immer leicht auszumachen, ob es sich um George handelt (steinreicher Inhaber von Weasleys Zauberhafte Zauberscherze), um Charlie (Drachenzähmer, immer noch unverheiratet – warum nur?) oder Percy (Chef der Abteilung für Magisches Transportwesen – wenn das Flohnetzwerk überlastet ist, dann ist das seine Schuld!). Der einzige Weasley, den man problemlos erkennt, ist der bedauernswerte Bill, der nach einer Begegnung mit einem Werwolf eine grausame Verstümmelung zurückbehielt. Dennoch ist es ihm irgendwie gelungen (Zauberspruch? Liebestrank? Erpressung? Entführung?) die unleugbar wunderschöne (wenn auch geistig etwas unterbelichtete) Fleur Delacour zu ehelichen.
Angeblich werden wir sie und andere Mitglieder von Dumbledores Armee beim Finale auf der VIP-Tribüne sehen, was dieser Gala-Veranstaltung weiteren Pomp und Glamour verleihen wird. Bleibt nur zu hoffen, dass das Benehmen zweier ihrer jüngeren Mitglieder sie nicht in Verlegenheit bringen wird. Es wäre doch schade, wenn die Ehre jener befleckt würde, auf die die Gemeinschaft der Zauberer so stolz ist.
Man mischt sich ja nur äußerst ungern in die Angelegenheiten der jungen Leute ein, aber es ist nun mal Fakt, dass jeder, der eng mit Harry Potter verbunden ist, einerseits gewisse Vorteile genießt, andererseits aber einen hohen Preis dafür zahlt, indem er stets im Lichte der Öffentlichkeit steht. Ohne Zweifel wird es Harry Potter sehr betrüben, dass sich sein sechzehnjähriger Patensohn Teddy Lupin – ein schlaksiger Halb-Werwolf mit leuchtend blauem Haar – seit seiner Ankunft im VIP-Bereich des Zeltlagers in einer Weise aufführt, die kein gutes Licht auf die Ehrengäste wirft. Es mag vielleicht zu viel von dem stets beschäftigten Potter verlangt sein, diesen wilden Jungen, der ihm von seinen sterbenden Eltern anvertraut wurde, ein wenig strenger an die Kandarre zu nehmen. Dennoch macht es mich schaudern, mir vorzustellen, was ohne entschiedene pädagogische Intervention einst aus Lupin werden mag. Mr. und Mrs. Bill Weasley wird es vielleicht interessieren zu hören, dass ihre wunderschöne, blonde Tochter Victoire sich magisch von ausgerechnet den dunklen Ecken angezogen fühlt, in denen auch der junge Meister Lupin gern herumlungert. Die gute Nachricht ist, dass die beiden anscheinend eine Methode entwickelt haben, durch ihre Ohren zu atmen. Ich jedenfalls kann mir nicht anders erklären, wie sie die ausgedehnten Zeitspannen dessen hätten überleben können, was man in meiner Jugend 'Knutschen' nannte.
Aber wir wollen nicht zu streng sein. Harry Potter und seine Kollegen haben schließlich niemals behauptet perfekt zu sein! Und für all jene, die ganz genau wissen wollen, wie unvollkommen sie sind, gibt es jetzt meine neue Biografie: Dumbledores Armee: Die dunkle Seite des Ruhestands ist ab dem 31. Juli (2014) bei Flourish & Blotts erhältlich. [1]
Auftritte[]
- Pottermore (Erste Erwähnung)
Anmerkungen und Quellen[]
- ↑ 1,0 1,1 Pottermore - DUMBLEDORES ARMEE BEI DER QUIDDITCH-WELTMEISTERSCHAFT WIEDERVEREINT von der Klatschreporterin des Tagespropheten, Rita Kimmkorn.
- ↑ http://www.pottermore.com/en/daily-prophet/qwc2014/2014-07-08/dumbledores-army-reunites Die ersten drei Absätze sind nur in der englischen Version der Pottermore-Seite Dumbledore's Army Reunited enthalten, (Siehe dieses Bild)